Sachsenhausen

Nationalsozialistisches Konzentrationslager bei Oranienburg in Brandenburg. Sachsenhausen wurde 1933 von der Berliner SA als eines der ersten Konzentrationslager errichtet. Zunächst wurden in Sachsenhausen vor allem politische Gegner, also Kommunisten und Sozialdemokraten, interniert; ab 1936 baute die SS Sachsenhausen zu einem großen Konzentrationslager mit Außenstellen aus und inhaftierte hier neben politischen Gefangenen auch Juden und sowjetische Kriegsgefangene. Die Häftlinge hatten in SS-eigenen Betrieben und in der Rüstungsindustrie schwerste Zwangsarbeit zu verrichten. Bis 1945 waren etwa 200.000 Menschen in Sachsenhausen inhaftiert; schätzungsweise 100.000 Häftlinge kamen im Lager um. Zwei Tage vor der Befreiung des Lagers durch sowjetische Truppen versuchte die SS das Lager zu evakuieren - ein ebenso sinnloses wie verlustreiches Unternehmen. Von 1945 bis 1950 internierte die sowjetische Besatzungsmacht in Sachsenhausen Kriegsgefangene und vom sowjetischen Militärtribunal Verurteilte, insgesamt etwa 50.000 Personen. Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers errichtete die DDR aus Spendengeldern eine nationale Mahn- und Gedenkstätte.