Theresienstadt (tschechisch: Terezín) Nationalsozialistisches Konzentrationslager in Nordböhmen (heute Tschechische Republik). Im November 1941 richtete die SS in Theresienstadt ein Konzentrationslager ein, das bis zum Kriegsende im Mai 1945 bestand und zunächst nur auf die Kleine Festung beschränkt war, dann aber, nachdem die Stadt evakuiert worden war, auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnt wurde. Theresienstadt war ursprünglich das Sammellager für die Juden aus dem Protektorat Böhmen und Mähren; ab 1942 wurden hier vor allem Juden über 65 Jahre und "privilegierte" Juden, z. B. Prominente und im 1. Weltkrieg hoch Dekorierte, aus dem Reich und dem Protektorat interniert. In dieser Funktion diente das Lager den Nationalsozialisten im Zuge ihrer Vernichtungspolitik auch gegenüber dem Ausland als "Beweis" für ihre angebliche Umsiedelungspolitik. Daneben war Theresienstadt auch Durchgangslager für die Juden auf dem Weg in die Vernichtungslager im Osten. Bis Mai 1945 durchliefen etwa 141.000 Menschen das Lager Theresienstadt, 35.000 starben hier und nur 14.000 überlebten Theresienstadt. Seit Juni 1940 bestand in Theresienstadt außerdem ein Gefängnis der Gestapo. In der Kleinen Festung befindet sich heute eine Gedenkstätte für die Opfer der faschistischen Gewaltherrschaft im jüdischen Ghetto und im Konzentrationslager Theresienstadt.